Das Bündnis Duale Berufsausbildung (BDB) wurde im Jahr 2014 begründet und ist ein Handlungsfeld der Fachkräfteinitiative Niedersachsen. Es hat zum Ziel, das duale System der Berufsausbildung zu stärken und seine Funktionsfähigkeit zu erhalten. Am 15. August 2018 wurden neue Schwerpunkte des Bündnisses beschlossen.

Dazu sollen das Übergangssystem fokussiert und die Gleichwertigkeit sowie Attraktivität der dualen Ausbildung zu anderen Bildungswegen herausgestellt werden.

Die Bündnispartner (s.u.) haben sich auf 5 Themenschwerpunkte verständigt, zu denen in Arbeitsgruppen Handlungsempfehlungen erarbeitet wurden:

  • Stärkung der Berufsorientierung an allen Schulformen
  • Entwicklung eines Konzeptes für eine koordinierte Beratungsstruktur
  • Einstiegssystem berufsbildende Schulen
  • Integration von unversorgten Jugendlichen in duale Berufsausbildung
  • Wohnortnahe Beschulung und Qualitätssicherung

Aufbauend auf den am 17.03.2015 verabschiedeten Handlungsempfehlungen konnten eine Reihe von Projekten und Maßnahmen wie der Ausbau der beruflichen Orientierung, der Aufbau von Jugendberufsagenturen mit rechtlichen Regelungen zum Datentransfer sowie zur Sicherung der wohnortnahen Beschulung und die Anpassung des schulischen Berufseinstiegssystems realisiert werden.

Für die weitere Arbeit hat sich der Steuerkreis am 15.08.2018 auf neue Schwerpunkte verständigt:

  • Sicherung der wohnortnahen BeschulungHierbei wird auf das im BDB bereits konsentierte Regionalmanagement der Landesschulbehörde aufgebaut. Sie stellt sicher, dass sich Schulträger und Schulleitungen unter Beteiligung der Partner des BDB auch über kommunale Grenzen hinaus über das Angebot einzelner Bildungsgänge in der Berufsschule abstimmen. Ein besonderes Beispiel für ein abgestimmtes regionales Vorgehen ist die länderübergreifende Kooperation in Holzminden und Höxter! Der Gesamtprozess ist noch im Anfangsstadium und muss gesetzlich im NSchG mit definierten Regelungskompetenzen der NLSchB unterfüttert werden. Im Kontext der beabsichtigten Förderung der Anfahrt zu Bezirks- und Landesfachklassen wird über Klassenstärken durch Untergrenzen für den Betrieb einer Berufsschulklasse und die gemeinsame Beschulung einzelner Gewerke zu befinden sein. Hierzu laufen die Vorarbeiten, um dem Landtag ein Gesetzgebungsvorschlag im kommenden Jahr unterbreiten zu können.
  • Attraktivitätssteigerung der Dualen Berufsausbildung
    Auch wenn aktuell die dualen Ausbildungsverträge wieder in geringem Umfang ansteigen, bleiben Ausbildungsplätze offen. Wünschenswert ist eine ausgeglichene Balance zwischen dualer beruflicher Bildung und Akademisierung. Das Image der beruflichen Bildung muss daher in Schulen und Elternhäusern gestärkt werden, insbesondere muss die Durchlässigkeit der beruflichen Bildung und ihre Karrierechancen deutlicher herausgestellt werden Die „Auszeichnungen für verlässliche Ausbildung“ in den Kategorien IHK, HWK, LWK und Altenpflege werden jährlich öffentlichkeitswirksam übergeben. Eine „Woche der beruflichen Bildung“ ist jährlich geplant.
  • Disparitäten der Geschlechter in einzelnen Ausbildungsberufen

Noch immer ist ein geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten zu beobachten. Dies macht sich eindrucksvoll an der Statistik des BIBB deutlich und spiegelt sich in den schulischen Ausbildungen (Erzieherinnen / Erzieher und Gesundheitsfachberufe) wider. Das BDB will einen Beitrag leisten, um das Anwahlverhalten zu ändern, z. B. durch:

  • geschlechterspezifische Berufliche Orientierung,
  • Elternansprache,
  • Schärfung des Profils für den Zukunftstag,
  • Öffentlichkeitsarbeit mit Vorbildern